Warum soll ich meine Katze kastrieren lassen? |
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Kastration bedeutet aktiver Tierschutz! In Deutschland gibt es mehrere Millionen frei lebende verwilderte Katzen. Viele sind Nachkommen von Hauskatzen, die nach ungewollten Würfen als Jungtiere oft irgendwo ausgesetzt wurden. Aber auch viele Hauskatzen sind unkastrierte Freigänger. Hochrechnungen zufolge sind über 3 Millionen Katzen nicht kastriert. Frei lebende Katzen müssen sich Tag für Tag ihre Nahrung selbst mühsam erkämpfen. Oft sind sie krank und unterernährt. Viele haben deshalb nur eine kurze Lebenserwartung. Andere werden Opfer des Straßenverkehrs. Trotzdem vermehren sich Katzen immer weiter.
Um eine extreme Vermehrung der Katzenpopulation zu verhindern sollen Katzen und auch Kater kastriert werden. Die Kastration ist die schonendste Methode unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden. Zudem ist sie ein wirksames Mittel zur Vermeidung von Katzenelend und Katzenleid. Das Sexualverhalten der Katzen Kätzinnen
kommen früher als Kater in die
„Pubertät“. Ihre
Geschlechtsreife beginnt mit 5-9 Monaten. Kater werden mit 8-10
Monaten geschlechtsreif. Freilebende Kater suchen sich oft schon
früher eine paarungsbereite Kätzin. Dazu legt der
Kater weite
Strecken zurück und muss sich durch Reviere anderer Kater
durchkämpfen und durchbeißen. Das bedeutet
für ihn Stress und ein
hohes Verletzungsrisiko. Eine rollige paarungsbereite Katze ist sehr
unruhig. Sie wälzt sich auf dem Boden, frisst wenig, schreit
viel
und markiert ihr Revier mit Urin. Das ist besonders bei
Wohnungshaltung sehr unangenehm. Erst wenn ein paarungswilliger Kater
in ihrer Nähe ist wird die Katze ruhiger. Hat der Kater eine
rollige Kätzin gefunden, geht dem Deckakt ein tagelanger oft
lautstarker „Flirt“ voraus. Die Paarung selbst ist
für die Katze
schmerzhaft, weil der Kater eine Art Stacheln an seinem Penis hat.
Nach 58 bis 63 Tagen kommen, bis zu dreimal im Jahr, 5 bis zu 8
kleine Kätzchen zur Welt.
Kastration oder Sterilisation? Kastration und Sterilisation sind unterschiedliche Eingriffe mit unterschiedlichen Auswirkungen für das Tier. Die Kastration Die
Kastration ist die sicherste Methode um eine Fortpflanzung zu
vermeiden. Heute ist die Kastration von Katzen ein Routineeingriff,
der in der Tierarztpraxis unter Vollnarkose erfolgt. Bei der
Kastration werden die Hormon bildenden Organe, bei der Kätzin,
die
Eierstöcke und beim Kater die Hoden und die Nebenhoden,
entfernt. Die Sterilisation Im
Unterschied zur Kastration werden bei der Sterilisation die
hormonbildenden Organe, die Eierstöcke, nicht entfernt. Es
erfolgt
lediglich ein Abbinden oder Abklemmen der Eileiter bei der
Kätzin
bzw. der Samenleiter beim Kater. Eine sterilisierte
Katze erfordert deshalb ein Höchstmaß an
artgerechter Haltung. Dazu gehören Auslauf, tolerante Nachbarn
und
ein sterilisierter Partner in der Nähe, um
gefährliche Revierkämpfe
anderer Kater aus der Ferne zu vermeiden. Die mit der
geschlechtlichen Aktivität verbundenen Verhaltensweisen, wie
z.B.
das Markieren mit Urin usw. bleiben erhalten. Die Kastration frei lebender Katzen Die
Kastration frei lebender Katzen ist die wichtigste Grundlage
für den
Katzenschutz.
Das Immunsystem von nicht kastrierten Katzen wird durch Stress
wesentlich stärker beansprucht, als das von kastrierten
Katzen.
Kastrierte Katzen streifen nicht mehr soviel in der Natur umher. Ihr
Revier verkleinert sich erheblich, sie suchen die Nähe zum
Haus und
zu Menschen.
Kastrierte Kater führen keine Revierkämpfe mehr. Riskante Streifzüge bleiben aus. Damit sinkt das Verletzungs- und Infektionsrisiko. Auch Unfälle durch Straßenverkehr sind weniger zu befürchten, weil sich die Tiere nicht mehr so weit vom Haus entfernen. Die Lebenserwartung kastrierter Tiere steigt deutlich. Kastrierte Katzen können im Vergleich zu unkastrierten Katzen doppelt so alt werden. Können Katzen Krankheiten übertragen? Wie
alle Haustiere können auch Katzen Krankheiten auf den Menschen
übertragen. Die gefährlichste Krankheit ist die
Toxoplasmose.
Neben anderen Infektionswegen kann sich der Mensch mit der Toxoplasmose
durch Katzenkot infizieren, wenn dieser den Erreger Toxoplasma gondii
enthält.
Schwangere Frauen sind besonders gefährdet. Wenn die Erstinfektion im zweiten Drittel einer Schwangerschaft erfolgt kann der Embryo im Mutterleib geschädigt werden. Nach einer Infektion besteht aber lebenslange Immunität. Deshalb ist nur eine erstmals auftretende Infektion während der Schwangerschaft gefährlich. Durch einen Bluttest kann festgestellt werden, ob Antikörper gegen Toxoplasmen im Blut vorhanden sind. |