Igel sind Wildtiere und stehen unter Naturschutz |
Igel gehören zu den ältesten Säugetieren. Sie entwickelten sich vor vielen Millionen Jahren nach den Dinosauriern. Sie sind nachtaktive Wildtiere, die ursprünglich an den Waldrändern und Gebüschen dichter Laub- und Mischwäldern lebten. Durch die Intensivierung der Landnutzung wurden auch die Igel verdrängt. Als Wildtiere stehen
sie unter Naturschutz. Igel
sind Fleischfresser. Ihre Nahrung besteht wesentlich aus
Insekten, Würmern, Käfern, Asseln, Schnecken, sowie
Eiern und
kleinen Wirbeltieren. Den Tag verbringen die dämmerungs- und
nachtaktiven Tiere unter Sträuchern oder in Laubhaufen zum
Beispiel
in unseren Gärten.
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Nachts,
nach einsetzen der Dämmerung, laufen sie zur
Nahrungssuche drei bis fünf Kilometer weit durch ihre bis zu
einem
Quadratkilometer (100 ha) großen Reviere. Gefangenschaft
bedeutet
für sie Gefängnis durch Bewegungsmangel. Deshalb
bewirkt die
Entnahme eines Igels aus seinem vertrauten Revier und damit von
seinen Futterplätzen erheblichen Stress.
Igel sind von Natur aus Einzelgänger. Sie verteidigen ihr Revier. Nur in der Paarungszeit zwischen Mai und August sind sie gesellig. In den Monaten Juni bis August werden vier bis fünf Jungigel nach 35 Tagen Tragezeit geboren. Aber auch noch im September kommen Würfe als zweiter Jahreswurf vor. Bei ihrer Geburt wiegen Igel zwölf bis 25 Gramm, sind ca. sechs Zentimeter lang und tragen etwa 100 weiße Stacheln, die in die Rückenhaut eingebettet sind. Augen und Ohren beginnen sich erst nach 14 Tagen zu öffnen. Igeljunge werden 42 Tage gesäugt. Nach diesen sechs Wochen wiegen Jungigel ungefähr 300 Gramm und sind selbständig. Erwachsene Igel haben 6000 bis 8000 Stacheln und wiegen zwischen 800 und 1500 Gramm. Igel können sieben bis acht Jahre alt werden. Bei ihren weiten Wanderungen sind sie durch den Straßenverkehr extrem gefährdet. Deshalb ist die Jugendsterblichkeit bei Igeln hoch. |
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Igel halten Winterschlaf. Zur
Vorbereitung auf ihren Winterschlaf hilft ihnen im Herbst
kohlenhydratreiche Zukost aus Samen, Nüsse und Beeren sowie
besonders wurmbefallenem Fallobst. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel
an und wirkt im Winter bei tiefen Temperaturen wie
ein Frostschutzmittel. Wir haben einen Igel gefunden, was tun? In
Deutschland ist es generell verboten, Tiere der besonders
geschützten Arten - und dazu zählt der Igel - aus der
Natur zu
entnehmen. Es ist jedoch erlaubt, hilfsbedürftige Igel
sachgemäß
aufzuziehen bzw. gesund zu pflegen. Ziel jeder Igelhilfe muss aber
sein, die Tiere so bald wie möglich wieder gesund in die
Freiheit zu
entlassen.
Verletzte oder kranke Igel sollte man einer Igelstation oder einem Tierarzt vorstellen. Verletzungen zu versorgen ist Sache des Tierarztes. Jungigel mit einem Gewicht von weniger als 500 g sind als hilfebedürftig einzustufen. Man kann sie im Herbst, vor dem Winterschlaf, mit Katzen- oder Hundedosenfutter oder kurz angebratenem, (niemals rohem) Hackfleisch oder ungewürztem Rührei füttern. Zum Trinken nur Wasser, niemals Milch hinstellen. Igel haben eine Laktoseunverträglichkeit. Sie vertragen keine Milch, auch Katzenmilch nicht. Trotzdem trinken sie Milch. Leider endet das aber meistens tödlich! |
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Igel im Garten Seit
Jahren besucht eine fünfköpfige Igelfamilie die
Futterstelle in unserem Garten. Ein naturnah gestalteter Garten ohne
Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln und Unkrautvernichtern bietet Igeln
Nahrungstiere, Unterschlupf und Nistgelegenheiten. Als
Umzäunung
sind Hecken und Lattenzäune gut geeignet. In Maschendraht
können
sich Igel dagegen verfangen. Deshalb sollen Drahtzäune nicht
bis auf
den Boden reichen.
Ob ein
Igel im Garten war, lässt sich an seinen
Hinterlassenschaften feststellen. Der Kot eines gesunden Igels
besteht aus dunkelbraunen bis schwarzen Würstchen, die etwa 3
bis 6
cm lang sein können. |